ich habe Ende September 2018 einen alten, etwas ranzigen Tribute von Privat gekauft, der technisch ok wirkte und noch bis 01/2020 TÜV hatte.
Bei einem Check in einer heimischen Werkstatt wurden verschlissene vordere Bremsen und ein sich zerlegender Kat diagnostiziert. Die Bremsen habe ich machen lassen, beim Kat meinte der Mechaniker, der wäre schon so durch, daß der sich nicht mehr querlegen könne und es ausgeschlossen sei, daß der die AU in 01/2018 auch nur annähernd bestanden haben könnte.
Mitte Dezember war der Wagen wg. einer Nebenluft-Problematik wieder in der Werkstatt und sofort danach habe ich es jetzt mit folgendem Phänomen zu tun:
Bei Drehzahlen bis ca. 2500-2800U/min zieht der Wagen normal, darüber wird er einfach nur noch laut und kommt auf bestenfalls 4000-4400U/min, aber Null Beschleunigung.
Wenn ich sanft beschleunige, kommt benimmt er sich normal.
Die Schaltstufen der Automatik kommen auch zu den Geschwindigkeiten, wie sie kommen sollen.
Automatiköl ist auch genügend drin.
Meine Frau meint, der Motorklang hätte sich auch verändert - und nicht zum Positiven.
Außerdem: wenn ich vergleiche, wieviel "Schmackes" das Abgas hat, wenn ich mein 800ccm-ATV (bei 1200U/min) und den 3000ccm-Tribute (bei 800U/min), dann erscheint mir das beim Tribute einfach zu lau.
Nach langem Überlegen und Recherchieren (u.a. Automatik-Schaltprobleme bei Maverick bei verstopftem Auspuff) vermute ich jetzt folgendes:
Auch bei meinem Wagen ist der Abgasstrang größtenteils zugesetzt.
Der Abgasdruck resultiert aus dem Strömungswiderstand im Abgasstrang und steigt in etwa mit dem Quadrat der Durchflussmenge. Doppelt soviel Abgas führt also zu vierfachem Druck. Dreimal soviel Abgas zu neunfachem Druck.
Der Motor muss gegen diesen Druck arbeiten, der die Abgabeleistung an der Motorwelle reduziert.
Bei niedrigen Drehzahlen reicht es noch, daß der Abgasdruck nicht zu hoch ist und der Wagen zieht noch relativ normal.
Beim Beschleunigen steigt der Abgasdruck an und führt zu einem Leistungsverlust des Motors.
Die Drehzahl wird durch jetzt den Abgasdruck begrenzt.
Das Dumme ist nur, daß meine Werkstatt, der ich das geschildert habe, wie sich der Wagen benimmt, sofort auf den Drehmomentwandler der Automatik verwiesen hat - und daß sie keine Automatik machen.
Nur ist das nahezu ausgeschlossen - am Freitag kam er aus der Werkstatt, davor war von diesem Problem nichts zu merken, am Freitag selbst bin ich etwa 500m durch etwas Berufsverkehr und danach durch eine Spielstraße bis zu meinem Parkplatz gefahren - da konnte ich nichts merken.
Am Montag die erste richtige Fahrt - und das Problem ist da. Kann ich nicht glauben, daß über Nacht der Wandler kaputt geht...
... da ist meine Abgastheorie deutlich schlüssiger...
Theoretisch müsste auch beim Hochtouren im Stand (Automatik auf "P") der gleiche Effekt auftreten und der Motor eine Maximaldrehzahl erreichen, die deutlich unter der durch den Drehzahlbegrenzer festgelegten Drehzahl liegt.
In diesem Fall ist die begrenzte Drehzahl nicht auf eine Abregelung durch einen Fehler im Automatikgetriebe bedingt, was mir meine Werkstatt verklickerte...
Bevor ich jetzt als Nicht-Schrauber im Januar nochmal zu meiner Werkstatt gehe und ihnen meine Theorie präsentiere, wollte ich nur mal wissen, ob meine Gedankengänge völlig abwegig ist oder nicht...
Viele Grüße
Tom
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